back to: worklist

Peter Ablinger:
Weiss/Weisslich 7: Rauschen





Zeichnung: "Wasserfall", Holzrahmen, Wasserbecken, Schläuche, Pumpe, 2007; Foto: Wasserfallrealisierung durch Richard Dees, Herstellung von Springbrunnen, Skulpturen und Wasserwänden, Haus am Waldsee 2008


Weiss / Weisslich 7 heißt in seiner Grundform einfach nur „Rauschen“, die Summe aller Klänge, akustische Totalität.
Weiss / Weisslich 7 ist nicht notwendigerweise ein Stück oder ein Werk.
Man kann es finden, wo immer man sich gerade aufhält – als etwas Vorhandenes oder gedachtes.



Das Rauschen als verikale Serie

:1000 Varianten des Gleichen
- gleichzeitig

1000 Pianisten spielen gleichzeitig, aber unabhängig (dh. in ihrem jeweiligen „Stil“) die Kreisleriana

alles wird zum Wasserfall

Die Enzyklopädisten
Das Wohltemperierte Klavier
Die 40 Tage von Sodom

Alle Definitionen,
alle Präludien und Fugen,
alle Kombinationen von Körpern

:gleichzeitig

:Rauschen (das Ungeteilte des Lebendigen selbst; alles immer; Und jeder hört darin seine eigene Melodie, und er kann mit Recht sagen, sie sei im Rauschen enthalten)

P.A./11/92



Waterfall, ink on paper, 1991

listen: waterfall, recording date: 12/1990

listen: Weiss/Weisslich 33, detail from the first version, 1/1993




Waterfall observations on distances and colours, notebook 1994



Waterfall and TV without antenna, 1996



Peter Ablinger at the Waterfalls of Krimml/Austria, recording Weiss/Weisslich 33, second version, 1999


"als weiteres weiss/weisslich: jeder Springbrunnen!", Notebook 1999



Klänge sozusagen ertränken; In anderen, dichteren Klängen. Die Walküre in einem Wasserfall, einen Posaunenchoral in einer Autobahnfahrt, ein Mozartquartett in einer späten Coltrane-Quartett-Aufnahme, Cecil Taylor in einem Zikaden-Schwarm ...
- alle auf- und erlösen!
Alles zurücknehmen, bis zu dem Punkt, wo es wieder Ahnung wird, Möglichkeit.
Ein Schein. Eine Erscheinung. Und nur für sehr Aufmerksame.
Für alle anderen: eine undurchdringliche Wand. - ich glaube jetzt ist Zeit für die große fast-weisse Fläche, grelles undurchdringliches Licht, Zeit für Turner ... Keine Einzelheiten im Moment, breiter Pinsel, Improvisations-Schemata – davon ausgehen. Jetzt: (erstmal) Vorstudien. Ins Studio gehen. Probieren dürfen. Sammeln. Hören. Nicht viel schreiben. Höchstens Texte. Prosa. Geräusch-Heft etc. Klänge nur hören, nicht schreiben. Eine Zeit lang.
Jetzt: 18.12.94.
Eine Zeit lang: zB 9 Monate.
P.A./12/94

Photos: Maria Trzan, Siegrid Ablinger; drawings: Peter Ablinger


back to: worklist

impressum \ this page was created by Aljoscha Hofmann \  last edited 18.08.2008 CET